Die Köpfe hinter dem Korn

Theres und Georg Glitz-Ehringhausen im Interview / Mrz, 2020

Ein Interview mit
wir.in.der.region

Als wir 2012 den Entschluss gefasst haben, zusammen die Brennerei weiterzuführen, haben wir zunächst ein Konzept überlegt: Was ist unser Weg? Wen wollen wir erreichen? Wohin wollen wir? Diese Überlegungen sind in unseren „Acht Ansprüchen an uns selbst“ zusammengefasst. In ihnen liest man, dass uns eine ganzheitliche Betrachtung sehr wichtig ist, in dem nicht nur die Qualität des Produkts im Fokus steht, sondern der gesamte energetische Weg des  Entstehungsprozesses. Den Korn stark zu veredeln, in bester, reinster Form Aromen aus der Natur zu binden, dabei natürlich nachhaltig und möglichst bio-zertifiziert zu produzieren.

Die Destillen der Brennerei werden dabei über einen Dampferzeuger beheizt, der die Abwärme der hofeigenen Biogasanlage in thermische Energie umwandelt. Wir können somit auf den Einsatz von fossilen Energieträgern verzichten.

Mit Leidenschaft wollen wir zeigen, dass Korn eine sehr vielseitige und wandelbare Spirituose ist. Wir verstehen uns wie diejenigen, die hochwertige, regionale Produkte anbieten. Unsere Spirituosen werden in kleinen limitierten Auflagen hergestellt. Der Entstehungsprozess ist oft sehr aufwendig und erfordert sehr viel Handarbeit. Für unsere Kornbrände, Geiste und Liköre setzen wir dazu fast ausschließlich bio-zertifizierte Zutaten ein.

Für diesen Weg braucht man Geduld und Ausdauer, da geht es nicht um schnelles Wachstum, sondern um Ehrlichkeit, Authentizität und Genuss in reinster Form.

Unsere eigene Naturverbundenheit drückt sich darin aus, die Aromen aus der Natur einzufangen. Wenn man die Flasche aufmacht, soll man den Duft von Zitronen, Haselnüssen und vielen anderen Botanicals auch direkt in der Nase haben und entsprechende Assoziation im Kopf entwickeln.

Für die Herstellung qualitativ hochwertiger Brände braucht man neben guten Zutaten viel Zeit. Denn bis z.B. ein Fass reif ist und das Destillat darin ein schönes Aroma entwickelt hat, vergehen mindestens drei bis vier Jahre. Über Brennereiführungen kann man die Geschichte dahinter am besten erzählen. Da sehen die Besucher*innen, wie viel Knowhow, Leidenschaft, Kreativität und Naturverbundenheit in unseren Produkten stecken.

Vielleicht haben wir in der richtigen Zeit angefangen, denn viele Menschen leben bewusster, achten darauf, was sie zu sich nehmen. Es wird immer weniger Alkohol getrunken und der Genuss – auch bei Spirituosen – hat wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Wenn die Menschen sich etwas gönnen, dann etwas Hochwertiges, Feines. Genau diesen Nischenmarkt bedienen wir über den Fachhandel. Dazu müssen wir natürlich in erster Linie durch Qualität überzeugen.